Nachhaltiges Bauen: Dank Dachbegrünung eine Win-Win-Situation

Mehr Lebensqualität, verbesserte Ökobilanz und ausgezeichnete Kosten-Nutzen-Analyse

In dem Informationsportal www.nachhaltigesbauen.de des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung sind verschiedene Erläuterungen und ein Leitfaden zum ökologischen Bauen zu finden. Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e.V. (DGNB) vergibt ein Zertifikat, wenn bestimmte Vorgaben erfüllt worden und durch einen unabhängigen Auditor überprüft worden sind. Unter anderem spielt auch die Dachbegrünung eine Rolle, wenn es um nachhaltiges Bauen geht.

Wirkungen begrünter Dächer - Nachhaltiges Bauen
Nachhaltiges Bauen heißt, Umweltgesichtspunkte gleichberechtigt mit sozialen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu berücksichtigen, damit nachfolgenden Generationen ein intaktes ökologisches, soziales und ökonomisches Gefüge hinterlassen werden kann. Für den Baubereich lassen sich aus diesen Dimensionen verschiedene Schutzziele ableiten. Dabei wird im Rahmen einer Lebenszyklusbetrachtung die Optimierung sämtlicher Einflussfaktoren über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes – also von der Rohstoffgewinnung über die Errichtung bis zum Rückbau – angestrebt. Alle Lebensphasen eines Bauwerks müssen im Hinblick auf die unterschiedlichen Aspekte der Nachhaltigkeit analysiert und in ihrem Zusammenwirken optimiert werden. Ziel ist das Erreichen einer hohen Gebäudequalität mit möglichst geringen Auswirkungen auf die Umwelt. Dank Dachbegrünung wird nachhaltiges Bauen zur Win-Win-Situation für Mensch und Umwelt. 

Die Beurteilungs- bzw. Bewertungsmaßstäbe der Nachhaltigkeit von Gebäuden beziehen sich auf drei vorrangige Schutzziele:

  1. Ökonomie
  2. Ökologie
  3. Soziales und Kulturelles 


Wie steht die Dachbegrünung dazu?

Ökonomie
Die bisher durchgeführten Kosten-Nutzen-Analysen zeigen, dass sich begrünte Dächer rechnen – früher oder später. Einige der nachfolgend angeführten Punkte betreffen direkt oder indirekt die mögliche Kosteneinsparung durch eine Begrünung:

  • Schutz der Dachabdichtung vor Extrembeanspruchung bei Spitzentemperaturen im Sommer und Winter und vor Wind- und Witterungseinflüssen wie Sturm, Hagel, UV-Strahlung – damit verlängerte Lebensdauer der Dachabdichtung gegenüber der unbegrünten Variante. Fachleute sprechen von einer doppelt so langen Zeit ohne Reparaturen oder Komplettsanierungen.
  • Wärmedämmleistungen im Winter und Hitzeschild im Sommer und damit ein Beitrag zur Energieeinsparung, auch wenn (noch) nicht mit Zahlen anrechenbar.
  • Erhöhung des Wirkungsgrades von Photovoltaikanlagen bei der Kombination Photovoltaik/Dachbegrünung. 
  • Wasserrückhaltung und Minderung der und damit Entlastung der Kanalisation mit den verbundenen Einsparungspotentialen bei der Rohr- und Kanaldimensionierung, Einsparung von Regenrückhaltebecken und mögliche Gebührenminderung bei Städten mit gesplitteter Abwassersatzung.


Ökologie
Hier finden sich die Punkte, die ökologischen Belangen gerecht werden.

  • Ökologische Ausgleichsflächen und Ersatz-Lebensräume für Tiere. Anerkannte Minderungsmaßnahme bei der Eingriffs-Ausgleichsregelung. 
  • Ausgewählte Gründachsysteme mit ausgeglichener Ökobilanz, Produkte natürlichen Ursprungs bzw. aus Recyclingmaterial und einem dezentralen Substratkonzept, um Transportwege zu minimieren.


Soziales
In diesem Themenbereich steckt vor allem das, was man unter „Lebensqualität“ versteht, die durch das Begrünen von Dächern direkt und indirekt beeinflussbar ist.

  • Durch die Verdunstung des gespeicherten Wassers ergibt sich eine Verbesserung des Umgebungsklimas: Kühlung und Luftbefeuchtung.
  • Verbesserung der Luftschalldämmung. 
  • Filterung von Luftschadstoffen und Feinstaub und Minderung von Elektro-Smog.
  • Verbesserung des Arbeits- und Wohnumfeldes für die Menschen, insbesondere bei einseh- bzw. begehbaren Dachbegrünungen und zusätzliche Wohn- und Nutzflächen. Die Tendenz zu nutzbaren Intensivbegrünungen mit Freizeit- und Verkehrsflächen ist spürbar. Auf Kaufhäusern, Geschäften, Einkaufszentren, Hotelanlagen, Schulen, Kindertagesstätten, Parkhäuser entstehen für den Menschen nicht nur zusätzlicher „Wohnraum“ mit Spiel- und Sportplätzen, Pausen- und Rückzugsräumen, sondern vor allem Begegnungsstätten generationsübergreifend für junge und ältere Menschen.


Die Veröffentlichung dazu finden Sie hier „Nachhaltiges Bauen".